In Erinnerung an den verstorbenen Daniel Marzona freut sich dieDAS - Design Akademie Saaleck, die erste dieDAS-Kunstausstellung Wir legten Hände in das Wasser anzukündigen. Sie wurde von Daniel Marzona konzipiert und kuratiert und war eines der letzten Projekte, an denen er arbeitete, bevor er am 22. April 2024 unerwartet verstarb. Die Ausstellung findet vom 15. Juni bis zum 8. September 2024 im Kurmittelhaus Bad Kösen statt und ist ein Zeugnis für seinen großen Einfluss auf die Kunstwelt.
In dieser ersten dieDAS art Ausstellung werden Ulla von Brandenburgs großformatige Stoffbahnen die Räume in lebendige, farbenprächtige und bühnenartige Orte verwandeln, die an traumhafte Welten erinnern. Sie selbst beschreibt ihre Arbeiten oft als „räumliche Inszenierungen“, die aus Folklore, Liedern, Theater, Tanz und Architektur zusammenführen. In ihren Werken erforscht sie nicht nur das Individuum, sondern auch die Dynamik und Funktionsweise von Gemeinschaft und Gesellschaft zwischen Chaos und Regelhaftigkeit. So untersuchen die Werke von Ulla von Brandenburg formal Aspekte des Theatralischen innerhalb der bildenden Kunst und beschwören gleichsam die zarten Momente zwischen Utopie und Wirklichkeit, die den Spalt für neue Perspektiven und bislang Ungedachtes offen lassen.
Olaf Holzapfel vertieft und erweitert seit mehr als einem Jahrzehnt seine Erforschung natürlicher Materialien und traditioneller Techniken. In seinen vielschichtigen Werken spielen tatsächliche und illusionistische Bildräumlichkeit, Licht und Farbe eine zentrale Rolle. Durch die Verwendung von Stroh, Reet, Heu und anderen organischen Materialien erforscht er in Materialbildern, Skulpturen und Installationen die Verbindung zwischen ländlichen und städtischen Räumen. Dabei greift er auf traditionelle Handwerkstechniken zurück, ohne in Nostalgie zu verfallen. Stets auf der Höhe des theoretischen Diskurses erweist sich seine Arbeit auch im Hinblick auf die soziale und ökologische Dimension ihrer Fragestellungen als relevant und wegweisend.
Bei aller Unterschiedlichkeit entwickeln beide Ansätze in einem Rückgriff auf ältere Traditionen des Handwerks, des Theaters, oder des humanistischen Wissens neue Zugänge zu aktuellen gesellschaftlichen Problemfeldern. Dies geschieht jeweils unter einer besonderen Berücksichtigung von Körperlichkeit, zum einen durch die an den Körper gebundene Wahrnehmung der Betrachter:innen, aber auch durch den Einsatz des Körpers als Maßstab und Ausgangspunkt für das eigene Schaffen. In diesem Sinne entfalten beide Werke ihre eigentliche Kraft ausschließlich in der tatsächlichen Begegnung mit ihrem Gegenüber im realen Raum.
Als spektakuläre Location der dieDAS art Auftakt-Ausstellung wird das zur Zeit ungenutzte Kurmittelhaus Bad Kösen revitalisiert. Das 1911 von Baurat Schmidt errichtete neoklassizistische Gebäude hat Bad Kösen seinerzeit weit über das Saaletal hinaus als beliebten Kurort etabliert. An diese Tradition soll jetzt angeknüpft werden.
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