Die dieDAS-Fellows des Jahres 2024 wurden sorgfältig von einer Jury ausgewählt, der neben Mitgliedern unseres Gründungsteams bekannte Design-Expert*innen angehörten. Die Jury setzte sich zusammen aus:
Die Kunst- und Architekturhistorikerin Cristina Steingräber lebt in Berlin. Sie ist Mitbegründerin von ArchiTangle, einem unabhängigen Verlag und Tech-Start-up für sozial engagierte Architektur- und Urbanismuspraxis. ArchiTangle treibt die Integration traditioneller Druckverfahren und brandneuer Technologien in Form von Blockchain-basierten digitalen Erweiterungen zu tradierten Publikationsformaten voran. Zuvor war Steingräber mehr als ein Jahrzehnt als Programmdirektorin und Geschäftsführerin von Hatje Cantz tätig, einem der weltweit führenden Verlagshäuser für bildende Kunst, Fotografie und Architektur. Steingräber hat einen Doktortitel in Kunst- und Architekturgeschichte von der Christian-Albrechts-Universität in Kiel sowie einen MBA in Economics von der angesehenen TUM School of Management an der Technischen Universität München. Photo by Myrzik Jarish
Der Spatial Researcher, Filmemacher und Bühnenbildner Nico Alexandroff lebt in London. Er hat ein Architekturstudium am Royal College of Art absolviert und arbeitet mit verschiedenen akademischen Institutionen und Forschungsinstituten zusammen, die sich mit dem Klimanotstand und dessen dramatischen gesellschaftlichen Folgen auseinandersetzen. Er unterrichtet im MA-Studiengang Narrative Environments am Central Saint Martins College of Art and Design, London, und ist darüber hinaus als Digitalkartograf und Researcher für Border Forensics tätig, eine NGO, die sich gegen Gewalt an Grenzen engagiert. Zuvor war er unter anderem als Materialforscher für Cooking Sections (in Kollaboration mit dem Imperial College London) sowie als Kurator für die Kunst- und Outreach-Projekte des Internationalen Kommitees des Roten Kreuzes aktiv. Alexandroff war zudem Design Researcher bei The Terraforming am Stelka Institute of Media and Design, Moskau. Seine Arbeiten wurden in Ausstellungen in Glasgow, Prag, Seoul, Karlsruhe, Edinburgh und London präsentiert. Parallel zu seiner Forschungstätigkeit und akademischen Arbeit entwirft und baut Alexandroff Bühnen für verschiedene Festivals, darunter für das Way Out West in Gothenburg, für Lowlands in Amsterdam sowie Pukklepop in Hasselt. 2022 war er Fellow bei dieDAS.
Der in Miami lebende Architekt und Designer Germane Barnes setzt sich in seinen preisgekrönten Projekten praktisch und theoretisch mit dem Verhältnis von Architektur und Identität auseinander und erforscht ebenso historisch-recherchierend wie spekulativ-gestaltend Fragen sozialer und politischer Handlungsfähigkeit. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Beziehung von gebauter Umgebung und den Wohngewohnheiten der Black Community. Neben der Arbeit mit seinem gleichnamigen Büro ist Barnes aktuell als Assistant Professor sowie Direktor von The Community Housing & Identity Lab (CHIL), einer theoretischen und praktischen Forschungseinrichtung für die soziale und politische Resilienz von Architektur an der University of Miami School of Architecture tätig.
Barnes’ Arbeit war in einer Reihe bekannter Institutionen und Organisationen zu sehen oder wurde von diesen gefördert, darunter The Museum of Modern Art NY, das San Francisco MoMA, das LACMA, die Chicago Architecture Biennial, das MASContext, The Graham Foundation, Miami Design District, Design Miami/ sowie The National Museum of African American History. 2021 wurde Barnes mit dem Rome Prize in Architektur, dem Harvard Wheelwright Prize und dem Architectural League Prize ausgezeichnet. Zudem war er der erste Stipendiat des von Theaster Gates and Prada ins Leben gerufenen Dorchester Industries Experimental Design Lab.
Meriem Chabani ist Architektin, Stadtplanerin und Mitgründerin von New South, einem in Paris und Brüssel ansässigen Architektur- und Research-Büro. In ihrer Arbeit setzt sich Chabani zuvorderst mit Räumen für verletzliche Körper und unter Spannung stehenden Territorien auseinander. Im Rahmen ihrer Projekte, in denen sie Machtdynamiken ebenso hinterfragt wie Beziehungen zu Stakeholder*innen, setzt sie sich eingehend mit der Rolle des menschlichen Handelns für räumliche Lösungen auseinander. Gegenwärtig unterrichtet sie an der Ecole Nationale Supérieure d’Architecture Paris Malaquais (FR), am Royal College of Arts (UK) sowie bei HEAD Geneva (CH). Seit 2019 arbeitet Chabani zudem als Expertin für erschwinglichen Wohnraum und inklusive Stadt für die französische Delegation am World Urban Forum. Mit ihrer Arbeit war Chabani auf einer Reihe von internationalen Architekturbiennalen präsent, darunter in Venedig, Istanbul, Tirana, Oslo und Lagos. 2020 wurde sie mit dem Europe 40 under 40 Award ausgezeichnet, den das European Centre for Architecture zusammen mit The Chicago Athenaeum vergibt Zudem erhielt sie den Graham Foundation Grant und wurde 2023 von der AMC zu einer der führenden jungen Architektinnen Frankreichs gewählt. Photo by Kaname Onoyama
Der Designer Nifemi Marcus-Bello lebt und arbeitet in Lagos, Nigeria. Marcus-Bello wurde bekannt für den ethnografischen und an der Community orientierten Ansatz, den er in Design und angrenzenden Disziplinen verfolgt. Um zu neuen Formen zu gelangen, reizt er die Grenzen des Materials aus, mit dem er arbeitet. Sein Interesse an der Skalierbarkeit von Herstellungsprozessen, an verschiedenen Produktionsmöglichkeiten und an der Designanthropologie haben ihm eine Reihe Auszeichnungen eingebracht, darunter den von Wallpaper* Magazine vergebenen Life Enhancer of the Year Award 2021, den prestigeträchtigen Hublot Design Prize 2022 sowie 2023, als erster Preisträger überhaupt, den Design Miami / Curator's Choice: Design for Good Award. Marcus-Bellos Arbeiten finden sich in einigen der angesehensten Institution der Welt: So wurde sein „LM Stool“ 2022 vom Design Museum, London, angekauft und die „Friction Ridge Bench“ fand 2023 den Weg in die Sammlung des Art Institute of Chicago. Als Designer mit einem besonderen Augenmerk auf Recherche und Forschung arbeitet Marcus-Bello gegenwärtig an der Dokumentation und Archivierung zeitgenössischer anonym hergestellter Designobjekte in Westafrika. Unterstützt wird dieses Projekt unter anderem durch ein Stipendium der Graham Foundation sowie den Prince Claus Fund. Photo by Kadara Enyasi
Svava Riesto ist Associate Professor für die Geschichte der Landschaftsarchitektur und leitet die Forschungsgruppe Landscape Architecture and Urban History an der Universität Kopenhagen. In ihrer Arbeit blickt sie aus historischer Perspektive auf Fragen der Gerechtigkeit, der Ökologie und des sozialen Wandels in Bezug auf die gebaute Umgebung. Im Zentrum stehen dabei die Gebäude, Städte und Landschaften des Wohlfahrtsstaats des 20. Jahrhunderts – deren Geschichte, Erbe sowie Zukunft im Licht drängender Fragen des Urbanen. Riesto unterrichtet international und konnte ihre Forschung bislang unter anderem an der Columbia University, am MIT, an der University of Massachusetts Amherst, der Vrije Universiteit Amsterdam und der University at Buffalo präsentieren. Gemeinsam mit Henriette Steiner steht Riesto zur Zeit dem Forschungsprojekt „Women in Danish Architecture 1925–1975: A new history of practice and gender” vor, das sich mit der Arbeit von Frauen befasst, die in der dänischen Architekturgeschichte bislang übersehen wurden.
Tatjana Sprick ist eine formvollendete Netzwerkerin mit geschultem Blick. Seit Jahren bewegt sich Sprick, die in Berlin lebt, entlang der Grenzen verschiedener kreativer Bereiche und ermöglicht spannende Kollaborationen und neue Projekte. Als gelernte Schneiderin arbeitete sie zunächst in der Haute Couture, bevor sie ihre Karriere in der Ausstattung beim Film fortsetzte. Seitdem hat sie ihren Fokus stetig in Richtung Mode, Design, Handwerk und darüber hinaus erweitert. Sprick hat internationale Marken und Institutionen aus der gesamten Kreativbranche bei der Entwicklung sinnvoller Produkte, Netzwerke und Visionen unterstützt. Sie war für die Gründung der Design-Webseite L’ArcoBaleno verantwortlich, hat zahlreiche Kunden beraten und unter anderem mit dem Fashion Council Germany, mit Yohji Yamamoto, Bikini Berlin, WALA, Elitis, The DO School sowie dem Co-Retail-Geschäft ALHAMBRA BERLIN zusammengearbeitet. Als dieDAS-Gründungsdirektorin für Programm und Entwicklung ist sie verantwortlich für die Planung und Durchführung von dieDAS-Programmen, einschließlich des Stipendienprogramms und des walk + talk-Symposiums, und hilft der Institution, ein starkes Netzwerk von Mitarbeitern, Mentoren und Unterstützern aufzubauen.
Arne Cornelius Wasmuth ist spezialisiert auf die Sanierung historischer Gebäude und den Kulturgüterschutz. Er hat zunächst für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, Hörfunk und Film gearbeitet und hat zum Denkmalschutz und verwandten Themen publiziert sowie Vorträge gehalten. Geboren in Hamburg, wuchs Arne Cornelius Wasmuth in Seoul, Korea, und Lagos, Nigeria, auf. Er erwarb einen B.A. an der Columbia University in New York, einen M.Sc. in International Relations an der London School of Economics und einen M.A. in Schutz Europäischer Kulturgüter an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). 2017 entwickelte er gemeinsam mit dem Sammler und Mäzen Egidio Marzona das Konzept für dieDAS.