2020 konnte dieDAS – Design Akademie Saaleck zum ersten Mal die Öffentlichkeit auf dem Gelände der Saalecker Werkstätten zum Tag der offenen Tür begrüßen. In geführten Touren und Informationsveranstaltungen haben wir dabei unser Programm und unsere Pläne für die Zukunft vorgestellt.
Für Erinnerungsflächen, eine Kollaboration mit dem Fachbereich Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, haben sich die Studierenden ein Semester lang mit der Bedeutung historischer Oberflächen für das Erzählen von Geschichte befasst. Die in diesem Rahmen entstandenen temporären Interventionen für die Außenmauern des dieDAS-Geländes bringen der Öffentlichkeit die Geschichte der Saalecker Werkstätten näher. Während des Tags der offenen Tür wurden die finalen Projekte der Studierenden in Form einer Ausstellung präsentiert.
Eine interaktive Medienstation mit dem Titel Paul Schultze-Naumburg: Die Netzwerke des Kultur- und Rassentheoretikers informiert über den Rassenideologen und Architekten Paul Schultze-Naumburg (1869–1949), den Gründer der Saalecker Werkstätten. Die Station schildert Schultze-Naumburgs Rolle bei der Entwicklung und Verbreitung rassistischer und antisemitischer Theorien. Das Projekt ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen der Berliner Universität der Künste und der Technischen Universität Darmstadt und wurde 2019 zunächst an der Berliner Topografie des Terrors ausgestellt.
In einem begleitenden Vortrag zur Eröffnung der Medienstation diskutierten die Wissenschaftler*innen Rainer Schmitz und Johanna Söhnigen von der Topografie des Terrors (Berlin) den weitreichenden Einfluss von Schultze-Naumburg. Das Projekt wurde durch die DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglicht.