Der Künstler und Designer Yassine Ben Adallah, geboren 1994 in St Denis, lebt aktuell auf der Insel Réunion und in den Niederlanden. In seinen research-basierten Arbeiten setzt er sich mit Themen wie kulturellem Erbe, Identität und Zugehörigkeit auseinander.
Ben Abdallahs Objekte, Installationen, Texte und Performances enstehen vor dem Hintergrund der Erfahrung seiner eigenen Familie, die aus Tunesien nach Frankreich migrierte. Er untersucht die soziopolitischen Folgen des Kolonialismus und hebt dabei persönliche und kollektive Geschichten hervor, die bislang kein Gehör gefunden hat.
„Das dieDas-Fellowship bot ein inspirierendes Umfeld, um sich mit dem Prinzip des Denkmals auseinander zu setzen sowie damit, wie wir in einem bestimmten Rahmen etwas in Erinnerung behalten. Vom Wissen der Mitteilnehmer*innen zu profitieren und in eine Community einzutauchen, die daran arbeitet, Design und Raumerfahrung weiterzubringen, war bereichernd.“– Yassine Ben Abdallah
Ben Abdallah hat einen BA-Abschluss in Geisteswissenschaften, absolvierte anschließend einen MA in Innovation & Digital Transformation in Design am Institute d’études politiques de Paris und belegte ein weiteres Masterprogramm in Geo-Design an der Designakademie Eindhoven. 2022 wurde er für sein Abschlussprojekt „The Bitter sweet Symphony of the Plantation“ mit dem Gijs Bakker Award ausgezeichnet. Das Projekt beschäftigt sich mit dem historischen Unsichtbarmachen der versklavten und abhängigen Arbeiter*innen auf den Zuckerplantagen von Réunion unter der französischen Kolonialherrschaft vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Zu den weiteren Höhepunkten in Ben Abdallahs Arbeit gehören „Îlet-la-mer“, eine Serie von Objekten, die den anhaltenden Einfluss des historischen Sklavenhandels auf die Identität von Réunion und das belastete Verhältnis der Insel zum Meer zum Thema hat, sowie „A Winter in Tunis“, eine Installation, die sich mit dem archetypischen arabischen Teppich und dessen zentraler Rolle in seinem eigenen Elternhaus auseinander setzt.
Yassine Ben Abdallah