Die 1991 in Rom geborene italienische Designerin Guilia Pompilj ist spezialisiert auf Materialforschung an der Schnittstelle von Biologie und Handwerk. Oft beschäftigt sie sich in ihrer Arbeit mit ethnobotanischen Recherchen, natürlichen Färbetechniken sowie dem Einfluss einer Bevölkerung auf ihre jeweilige Umwelt.
2020 schloß Pompilj ihr BA-Studium am Institut „Food Non Food“ der Designakademie Eindhoven ab. Zuvor hatte sie bereits Textil- und Flächendesign an der Kunsthochschule Weißensee Berlin studiert sowie einen BA in Interior- und Produktdesign an der Accademia delle Arti e Nuove Tecnologie in Rom absolviert.
„In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Ökosystemen. Ich begreife sie als komplexe Gebilde, die aus verschiedenen Elementen bestehen, die sich gegenseitig bedingen und gemeinsam leben. Im dieDAS-Programm ‚Metabolische Beziehungen gestalten‘ konnte ich mein Verständnis von Ökosystemen vertiefen. Denn das Programm macht mir klar, wie diese Elemente sich gegenseitig ständig beeinflussen und verändern – und ebenso, welche Rolle ich selbst darin einnehme.“ – Guilia Pompilj, Fellow 2022
In ihren bisherigen Projekten setzte sich Pompilj u. a. mit dem Verhältnis von Ökosystemen und Farbe, den Auswirkungen von Färbetechniken in der Modeindustrie oder möglichen Anwendungsfeldern für Ananasfasern auseinander. Für das Projekt WARMI, das gemeinsam mit dem Gastro-Recherchezentrum Mater Iniciativa sowie zwanzig Frauen aus der Kacllaraccay-Community in Cusco, Peru, stattfand, entwickelte Pompilj einen Forschungsansatz, der Handwerk und Ethnobotanik zusammendachte, um traditionelle Textilfärbeverfahren und tradiertes Wissen über Pflanzen zu erhalten und die Teilnehmer*innen des Projekts zugleich ökonomisch handlungsfähig zu machen. Mater Iniciativa wendet diesen auf Handwerk und Ethnobotanik beruhenden Ansatz nach wie vor an.
Giulia Pompilj