Die interdisziplinäre Künstlerin Bhavneet Kaur stammt aus Punjab und lebt in Indien. Ihre kreative Tätigkeit begreift Kaur als nomadisch und ausgerichtet am situativen Lernen Sie arbeitet als Raum- und Editorial-Designerin, betreibt künstlerische Forschung und kuratiert. Die mediale Spannbreite ihrer Arbeit umfasst dabei Installationen und Objekte ebenso wie Texte und Filme. Mit kinästhetischen Mitteln untersucht sie Themen wie Körperlichkeit, Identität, die Erinnerung an die Vorfahren und die Verkörperung weiblichen Wissens.
Kaur richtet ihre Aufmerksamkeit im Rahmen gesellschaftlicher Verhältnisse, die von Modernität und Kolonialität geprägt sind, auf die Beschäftigung mit nonimperialer Materialkultur. Unter Einsatz einer Methodologie, die vom Alltäglichen ebenso bestimmt wird wie von Indigenen Realitäten, spricht sie im Kontext Indiens Themen der Pluriversalität an. Mit ihrem jüngsten Projekt My Body is a Walking Exhibition stellt sich Kaur gegen den imperialen Blick und führt Ausstellungsgestaltung auf ihre kolonialen Wurzeln zurück. So schlägt sie vor, mit Ausnahme von acht Objekten die mehr als 600 Objekte in der südostasiatischen Galerie des Victoria & Albert Museum in London mit weißem Khadi-Stoff zu verhüllen.
Kaur schloss 2023 den Studiengang Contextual Design an der Design Academy Eindhoven mit einem Master cum laude ab. Zuvor absolvierte sie bis 2017 den Bachelor-Studiengang Retail and Exhibition Design an der MIT-ADT University in Pune. 2023 hat Kaur an der bekannten Maria Lugones Decolonial Summer School teilgenommen, die vom Van Abbemuseum und der Universität Utrecht veranstaltet wurde. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgestellt, darunter auf der Dutch Design Week 2023, bei BASE Milano während der Milan Design Week 2024, bei PrintedMatter Inc., The Couch – HetHem sowie bei Brown History.
Bhavneet Kaur